18.
Okt
2022
Dienstag
15:00 – 18:00 Uhr
Filmvorführung

“La Strada”

Italien 1954, R. Frederico Fellini, OmU
Filmeinführung: Prof. Dr. Y. Spielmann

Eintritt 5 €, wir bitten um Voranmeldung  info@deutsch-italienische-ges.de

Ort:

Bali-Kino
Teltower Damm 33
14169 Berlin

Als Anfang der 1950er Jahre Regisseur Federico Fellini seine Idee zu La Strada – Das Lied der Straße hatte, begann damit jenes Projekt, was sein bis dato ambitioniertestes werden sollte, aber zugleich jenes, welches ihn international berühmt machen sollte. Wie Fellini in Interviews beschreibt, war es mehr ein Gefühl und eine vage Idee, eine Mischung aus Schuld und Melancholie, die letztlich zu der Geschichte zweier Menschen führte, deren Beziehung für beide fatal sein kann, die aber dennoch nicht ohne einander können. Zugleich kam die Inspiration für die Figuren aus einer Episode während des Drehs zu „Die Müßiggänger“, als er eine junge Frau und einen Mann, beides Schausteller, auf einer Straße sah, die einen Karren in die nächste Ortschaft zogen, wo sie wahrscheinlich ihren nächsten Auftritt haben würden.

La Strada ist aber mitnichten nur das Fundament der internationalen Karriere Fellinis, denn das Werk definiert auch einen Einschnitt in den Karrieren Anthony Quinns und Giulietta Masina. Insbesondere fällt durch ihr Spiel auf, durch ihre Mimik und Körpersprache, die mehr als einmal an die Figuren eines Charlie Chaplin erinnern, und in ihrer Komik einen Gegenpol zu dem grobschlächtigen Zampano bilden. Ähnlich wie die unsterblichen Charaktere, die Chaplin in seinen Filmen immer wieder verkörperte, sind sie beide Außenseiter der Gesellschaft, verbannt auf die Straßen und die Außenbezirke einer Gemeinde, ohne ein Zuhause und immerzu abhängig von der Gunst anderer Menschen. Während Gelsomina diesem neuen Leben noch mit einer Mischung aus Unschuld und Naivität entgegensieht, hat die Straße schon ihre tiefen Spuren bei Zampano hinterlassen, der zu keinerlei emotionalen Bindungen fähig ist und schon nach ihrer ersten Begegnung der Mutter seiner neuen Gehilfin den vielsagenden Satz mit auf den Weg gibt, er habe bisher auch Hunden Benehmen beigebracht und würde dies bei ihrer Tochter wohl auch noch hinbekommen.